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Verse I




Von allen Vögeln, die ich sah
Ist die Eule wunderbar.
Tagsüber sitzt sie in ihrem Versteck
Und wenn die Nacht kommt fliegt sie weg.

(Englischer Kinderreim)
 
Der Uhu sieht am Tage nicht,
die Krähe nicht bei Nacht.
Doch Tag und Nacht sieht der nicht mehr,
den Liebe blind gemacht .

(Anonym)



Weise alte Eule auf der Eiche,
Sahst gar viel von Deinem Reiche;
Sprichst Du kaum, vernimmst Du umso mehr:
Gäb was drum, wenn ich solch weiser Vogel wär.

(Anonym)
 
Im Nebelgeriesel, im tiefen Schnee,
Im milden Wald, in der Winternacht,
Ich höre der Wölfe Hungergeheul,
Ich höre der Eule Schrei.

(Goethe)



Die weise Eule

Die Eule lebt im tiefen Wald,
sie ist sehr weise und sehr alt,
Sie weiß sehr viel, doch sie spricht fast nie. -
Wären wir nur so klug wie sie !
Bekanntschaft unmöglich

Ich hätt so gern mal ne Eule gesehen !
Doch fliegt sie ja niemals bei Licht.
Und abends muss ich doch ins Heiabett gehen.
Schade, na ja, dann nicht !



Die Schleiereule

Auf ihren weizenfarb'nen Flügeln,
Mit ihrer ernsten weißen Stirn
Huscht wie ein Geist sie
Durchs Giebelloch in die Scheune.

(aus Evening von John Clare (1793 -1864))
 
- Still, horch ! -
Die Eule war's, die schrie,
der traur'ge Wächter,
Die gräßlich gute Nacht wünscht.

(Macbeth II, 3)

Bin ein Käuzlein kleine,
Sitz so ganz alleine,
den lieben langen Tag,
weil mich keiner mag.

Nur die Nacht ist mein Gesell
im alten Mauerloch
Was kümmert mich die Sonne doch,
Nicht komm ich von der Stell.

Ist es Nacht im Haus,
dann flieg ich aus,
Ich und die Fledermaus,
Zum nächt'gen Schmaus. 

Kinderlied (19. Jahrhundert)
 
Die Eule ruft

Wenn überm Wald die Sterne funkeln,
die Kobolde im Dunkeln munkeln,
ruft Eule Schuhu:
Uhuh, uhuh !

Wenn Kinder sich ins Bettchen kuscheln
und leis noch miteinander tuscheln,
ruft Eule Schuhu:
Uhuh, uhuh !

Lass sie nur schrein, wir gehn ins Haus.
Verkrochen hat sich jede Maus. -
auch du, mein Mäuschen du.
Uhuh, die Äuglein zu.



Käuzlein

Da sitzt der Kauz im Ulmenbaum
Und heult und heult im Ulmenbaum.
Die Welt hat für uns beide Raum!
Was heult der Kauz im Ulmenbaum
Von Sterben und von Sterben?

Und übern Weg die Nachtigall,
Genüber pfeift die Nachtigall.
O weh, die Lieb ist gangen all!
Was pfeift so süß die Nachtigall
Von Liebe und von Liebe?

Zur Rechten hell ein Liebeslied,
Zur Linken grell ein Sterbelied!
Ach, bleibt denn nichts, wenn Liebe schied,
Denn nichts als nur ein Sterbelied
Kaum wegbreit noch hinüber?  

(Theodor Storm, 1817-1888)
Käuzchenspiel

Kinder, kommt, verzählt euch nicht,
jeder hat zehn Zehen;
wer die letzte Silbe kriegt,
der muß suchen gehen.
Suche, suche, warte noch,
Käuzchen schreit im Turmloch,
macht zwei Augen wie Feuerschein,
die leuchten in die Nacht hinein,
fliegt aus seinem Häuschen,
sucht im Feld nach Mäuschen,
husch, husch, huh, das Käuzchen,
das - bist - du! -  

(Richard Dehmel, 1863-1920)



Ich armes Käuzlein kleine,
Wo soll ich fliegen aus,
Bei Nacht so gar alleine,
Bringt mir so manchen Graus
Das macht der Eulen Ungestalt
Ihr Trauern mannigfalt.
Ich wills Gefieder schwingen,
Gen Holz in grünen Wald,
Die Vögel hören singen,
In mancherlei Gestalt
Vor allen lieb' ich Nachtigall,
Vor allen liebt' mich Nachtigall.
Die Kinder unten glauben,
Ich deute Böses an,
Sie wollen mich vertreiben
Das ich nicht schreien kann
Wenn ich was deute tut's mir leid,
Und was ich schrei' ist keine Freud'.
Mein Ast ist mir entwichen,
Darauf ich ruhen sollt',
Sein Blättlein all' verblichen,
Frau Nachtigall geholt
Das schafft der Eulen falsche Tück,
Die störet all mein Glück.  

Luise Reichardt (1779-1826)
(aus: Des Knaben Wunderhorn)

Wo gibt es eine Eul' auf dieser Welt,
die nicht für schön ihr Junges hält ?

(Volksmund)

_________________________



Komm, traurige Eule, Bote des Leids,
Vogel der Melancholie, Gefährte der Verzweiflung,
Bester Freund der Sorge und Feind der Heiterkeit,
Dein Beitrag nährt den Kummer.
O komm, arme Eule, und klag mir Dein Leid.
Hab ich's vernommen, so klag ich Dir meins.

(Robert Jones, 1607) 



Ich wüsste gern warumb und was es doch bedeüte,
Daß man verschlagene und abgefeimte Leüte
Hieß Kautzen? da Ich doch das widerspiel gemeint,
Weilnichts verschlagenes an diesem Vogel scheint
Das Käutzle mausert in dem finstern wie ein Dieb,
Und ob es schon nicht stiehlt, doch hat es niemand lieb.

Daniel Pfisterer (1651 -1728)

(Rechtschreibung wie im Original)
(Danke an Walter Beske für die Übermittlung)

Der Uhu, der Kauz und zwo Eulen,
Beklagten erbärmlich ihr Leid:
Wir singen; doch heißt es, wir heulen.
So grausam belügt uns der Neid!

Wir hören der Nachtigall Proben,
Und weichen an Stimme nicht ihr:
Wir selber, wir müssen uns loben,
Es lobt uns ja keiner, als wir!

(Friedrich von Hagedorn,
1708-1754)

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