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Eulen - Gefährdung und Schutz

Mit Ausnahme des anpassungsfähigen Waldkauzes sind die europäischen Eulenarten in ihrem Bestand mehr oder weniger stark gefährdet, die Sumpfohreule in vielen Gebieten sogar vom Aussterben bedroht. Grund hierfür sind Veränderungen der Kulturlandschaft, die für die Eulen den Entzug der Nahrungsgrundlagen zur Folge haben kann. Hier kann den Eulen durch naturnahen Waldbau oder Lenkung der Landbewirtschaftung wie z. B. Förderung von Unkrautfluren auf Brachflächen, Reduzierung des Düngereinsatzes auf Feucht- und Magerwiesen oder die Wiederaufnahme von Beweidung zur Entwicklung einer leicht erreichbaren Regenwurmpopulation geholfen werden. Auch die Schaffung einer abwechslungsreichen, strukturierten Landschaft durch Pflanzung von Hecken, Kopfweiden und Alleen kann einige Eulenarten in ihrem Bestand fördern. In einzelnen Fällen, besonders in strengen Wintern, kann auch durch die Anlage einer "Mäuseburg" durch den Jäger oder Eulenschützer eine willkommene Nahrungsquelle geschaffen werden. Auf der anderen Seite können Veränderungen des Lebensraumes auch zu einem Mangel an Brutstätten führen. Hier kann einigen Eulenarten durch das Anbieten von Nistgelegenheiten geholfen werden.

Da die einzelnen Eulenarten aus unterschiedlichen Gründen gefährdet sind, sind auch jeweils individuell angepasste Schutzmaßnahmen notwendig. Hier einige Beispiele:

Der Uhu ist in einigen Gebieten ausgestorben, weil er noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts als Schädling verfolgt wurde. Auch das Aushorsten junger Uhus zur Verwendung für die Hüttenjagd oder das Töten von Uhus zu Präparationszwecken hat die Bestände drastisch reduziert. In verschiedenen Gebieten ist es gelungen, den Uhu durch Zucht und Auswilderung wieder anzusiedeln. Da der Uhu sehr empfindlich gegen Störungen ist, ist es notwendig, um die Brutstätten Ruhezonen einzurichten. So sollten z. B. Kletterer zur Zeit der Brut nicht gerade in der Nähe des Uhufelsens ihre Übungen durchführen. (naturschonender Tourismus).

SchleiereulennistkastenDie Schleiereule brütet bevorzugt in Scheunen und Kirchtürmen, Dachstühlen und Taubenschlägen. Da im Zuge von Renovierungsmaßnahmen alle Luken und Zugänge verschlossen werden, leidet auch sie unter Mangel an Brutgelegenheiten. Sie kann wirksam durch Anbringung eines Schleiereulen-Nistkastens an der Innenseite eines Hausgiebels, der über ein Anflugloch im Giebel zu erreichen ist, unterstützt werden. Da diese Nistkästen zum Innenraum des Daches geschlossen sind, wird auch eine Verkotung des Hauses vermieden.

Bei der Renovierung alter Häuser, insbesondere in ländlichen Gebieten, sollte man überlegen, ob sich zusammen mit dem Modernisieren auch etwas für den Eulenschutz tun lässt und die Anbringung eines Schleiereulenkastens am Hausgiebel in Erwägung ziehen. Solch ein Kasten lässt sich leicht selber bauen. Im Internet werden freie Anleitungen mit den notwendigen Größenangaben angeboten.

In harten, schneereichen Wintern werden die Beutetiere für die Schleiereule schnell unerreichbar. Hier kann ihr durch die Öffnung von Zugängen zu Scheunen und Speichern kurzfristig geholfen werden.

Rauhfusskauz und Sperlingskauz sind als typische Waldbewohner auf Spechthöhlen als Brutstätte angewiesen. Im modernen Waldbau werden Bäume jedoch bereits gerodet, wenn sie gerade für Spechte interessant werden. Hier ist die Forstwirtschaft gefragt, wieder mehr zum naturnahen Waldbau überzugehen. Auch das Anbringen von Nistkästen kann diesen Käuzen helfen, in sonst geeigneten Lebensräumen wieder Fuß zu fassen.Hier ist, wie bei anderen Nistkästen auch, der Schutz vor Mardern wichtig. Der Sperlingskauz nutzt die angebotenen Nistkästen allerdings vorwiegend als Nahrungsdepots, selten dagegen zum Brüten.

SteinkauzröhreÄhnlich ist die Situation beim Steinkauz. Alte knorrige Obstbäume werden gefällt und durch Intensivobstanlagen ersetzt, Kopfweiden oft nur unzureichend gepflegt, Nischen in Scheunen und Speichern durch das Verschließen aller Luken unerreichbar. Dadurch findet er immer weniger Brutgelegenheiten. Auch er nimmt in ansonsten intakten Habitaten gerne Nistkästen in Form von Steinkauzröhren an.

Die Sumpfohreule ist vom Aussterben bedroht. Sie braucht Niedermoore und Feuchtgebiete, die sie durch die zunehmende Trockenlegung solcher Gebiete heute nicht mehr findet. Da sie als Bodenbrüter keine Nistkästen annimmt, ist ihr nur durch Erhaltung und Schaffung geeigneter Lebensräume zu helfen. Dort, wo sie brütet, sollte mit der Mahd auf sie Rücksicht genommen werden.

Was kann jeder von uns in seinem Privatbereich tun, um Eulen zu helfen ?

Kauzenkasten für Waldkauz

Wer die Möglichkeit hat, eine Steinkauzröhre im Garten an Obstbäumen aufzuhängen oder einen Dachgiebel für einen Schleiereulennistkasten zu öffnen, sollte dieses von einem Eulenfachmann tun lassen. Auch Waldkäuze nehmen Nistkästen gerne an. Auch als Tourist oder Freizeitsportler sollte man Rücksicht auf die störungsempfindlichen Eulen nehmen. So sollten Kletterpartien und Gleitschirmflüge am Uhufelsen ebenso unterbleiben wie Querfeldeintouren durch abgeschiedene Wäldern oder im Winter Skitouren im Einstandsgebiet der Käuze. Das Abdecken oder Vergittern von offenen steilwandigen Wassergefäßen, Schornsteinen und Schächten kann Eulen vor Unfällen schützen.

Gefährdung und Schutz der Eulen ist auch im Rahmen baulicher Maßnahmen an Häusern, wie beispielsweise bei der Anbringung eines Vollwärmeschutz, zu beachten. Hierbei gehen unter Umständen Unterschlupfmöglichkeiten für Eulen verloren, die durch Anbringung eines Nistkastens in der näheren Umgebung oder im Fall der Schleiereulen durch einen Nistkasten am Hausgiebel neu geschaffen werden können.

Eine große Hilfe ist auch die Unterstützung einer Naturschutzgruppe, die sich dem Eulenschutz widmet. Helfen kann man finanziell durch Mitgliedschaft (oder Spenden) oder auch durch aktive Mitarbeit. Ehrenamtliche Helfer sind immer gern gesehen. Naturschutzarbeit ist für alle Altersgruppen interessant. Besonders Jugendliche lernen dadurch die Natur kennen und lieben, was ich für sehr wichtig halte. Nur was man kennt, schützt man auch! Eine Eulenschutzgruppe in der Nähe des Wohnortes kann man über die Webseite des NABU oder auch über die Suche im Internet finden. Einige Eulenschutzgruppen habe ich auch bei meinen Links zusammengetragen.

Noch eine Bitte zum Schluß: Wer eine scheinbar "elternlose" am Boden sitzende Jungeule findet, sollte erst sehr sorgfältig prüfen, ob dieser Jungvogel wirklich verlassen ist. In den meisten Fällen sind die Eltern ganz in der Nähe und versorgen ihren Nachwuchs weiter. Die Überlebenschance für einen Jungvogel ist in seiner natürlichen Umgebung um ein Vielfaches größer als bei der Aufzucht durch den Menschen.

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