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Der
Bartkauz - Strix nebulosa
Great
grey owl
Kennzeichen Mit 62-69 cm
Größe und einer Spannweite von 140-150 cm ist der Bartkauz fast so
groß wie der Uhu, jedoch nur halb so schwer. Das Weibchen ist mit
durchschnittlich 1200g schwerer und auch deutlich größer als das
Männchen (900g). Der Bartkauz hat einen großen runden Kopf ohne
Federohren mit einem sehr ausgeprägten Gesichtsschleier mit feinen
konzentrischen Ringen. Zwischen den relativ kleinen gelben Augen befindet sich
ein weißes X, das durch eine schwarze Linie geteilt ist. Der schwarze
Kehlfleck unterhalb des Schnabels gab dem Bartkauz seinen Namen. Sein
Gesichtsausdruck wirkt "diabolisch". Das Gefieder ist grau. Die Unterseite hat
kräftige Längsstreifen auf hellem Untergrund. Der Schwanz ist
länger als beim Uhu. Der Bartkauz ist vorwiegend dämmerungsaktiv.
Wenn die Tage im Winter kürzer sind sowie zur Zeit der Jungenaufzucht jagt
er jedoch auch am Tage. Der nicht sehr scheue Bartkauz ist sehr wehrhaft und
verteidigt Horst und Junge auch gegen den Menschen.
Fortpflanzung Der Bartkauz brütet in
alten Greifvogelhorsten oder auf Baumstümpfen. Er lebt wahrscheinlich in
monogamer Dauerehe. Nach der Balz ab Anfang Mai werden im April/Mai 3-7 Eier im
Abstand von 1-3 Tagen gelegt, die 28-30 Tage vom Weibchen bebrütet werden.
Ab der 3.Woche der 20-30 Tage dauernden Nestlingszeit beteiligt sich auch das
Weibchen an der Nahrungsbeschaffung. Nach dem Verlassen des Nestes können
die Jungen erst im Alter von 55 Tagen gut fliegen. Sie verlassen erst Mitte
September das elterliche Revier.
Nahrung Trotz seiner
Größe erbeutet der Bartkauz auffallend kleine Tiere, die er oft
unzerteilt verschlingt. Er ernährt sich überwiegend von Wühl-
und Spitzmäusen. Daneben werden auch in geringem Maße Vögel und
Frösche erbeutet. Sein Bestand ist daher stärker als beim Waldkauz
vom Wühlmausvorkommen abhängig. Er jagt vom Ansitz oder im Suchflug,
wobei die Beutetiere sowohl optisch auf 200 m als auch akustisch noch unter
einer Schneedecke lokalisiert werden.
Lebensraum und
Vorkommen Der
Bartkauz benötigt dichte Misch- oder Nadelwälder mit angrenzenden
offenen Flächen wie Kahlflächen, Moore oder Lichtungen für die
Beutejagd. Er siedelt in Skandinavien, Nordosteuropa und Russland. In
Mitteleuropa kommt er nicht vor.
Gefährdung Der Bartkauz
kann in Gefangenschaft bis zu 27 Jahren alt werden. In den letzten Jahren hat
der Bestand des Bartkauzes in Finnland und im nördlichen Schweden deutlich
zugenommen und sich nach Süden hin ausgebreitet. Infolge ungenügender
Artenkenntnis wird er jedoch trotz des gesetzlichen Schutzes gelegentlich
abgeschossen.
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