Kalender 2004 - Mai

Der Steinkauz

Athene noctua - Englisch: Little Owl - Französisch: Chouette chevêche

Kennzeichen: Kleine, kurzschwänzige und relativ langbeinige Eule. Größe 21 - 25 cm. Spannweite 50 - 57 cm. Gewicht: 160 - 250 g, Männchen und Weibchen sind etwa gleich groß. Großer, breiter und runder Kopf. Oberseite braun, weiß gesprenkelt. Unterseite weißlich, dicht braun gestreift. Weiße Überaugenstreifen. Große Augen mit gelber Iris. Der Schnabel ist graugrün bis gelbgrün. Zehen braun. Flug schnell und über längere Distanz wellenförmig. Bei Beunruhigung auffälliges Knicksen und Schwanzwippen.

Verbreitung: Eurasien - vor allem die gemäßigten mediterranen Steppen und Halbwüsten. Südgrenze ist Nordafrika und Arabien, im Osten China und Korea. Lebt in Mitteleuropa im waldfreien Tiefland<

B>Bestand: Starke Bestandsschwankungen. In Mitteleuropa wird eine deutliche Abnahme verzeichnet. Die Ursachen sind Abnahme der Höhlenbäume, Zerstörung der Tageseinstände sowie die Intensivierung der Landwirtschaft. In Deutschland wahrscheinlich weniger als 6 000 Brutpaare. In Mitteleuropa etwa 27 000 Brutpaare.

Lebensraum: In Mitteleuropa sind Dauergrünlandgebiete der Niederungen mit Kopfbaumbeständen, extensiv genutzte Streuobstwiesen sowie alte Baumbestände in Dorfnähe und Viehweiden ideale Voraussetzungen für den Steinkauz. Um der verheerenden Abnahme des Steinkauzes entgegenzuwirken, sind Wiederherstellung von Streuobstwiesen und Kopfbaumbeständen, Vergrößerung der Dauergrünlandflächen und Anbringung von Niströhren unbedingt notwendig. Diese Maßnahmen, von einigen rührigen Vogelschützern bereits mit Erfolg praktiziert, sollten beispielgebend sein.

Stimme: Lockrufe"huui", "ghu" oder "ghuk", stellen auch das Hauptmotiv beim Reviergesang des Männchens dar, am Ende oft in gellende Rufe übergehend. Alarmrufe "kek", "jau" oder "miau". Bettelrufe "chrie" oder "chrüh".

Nahrung: In Mitteleuropa Kleinsäuger, vor allem Wühl- und Langschwanzmäuse. Sperlingsvögel sind Ersatzbeute beim Zusammenbruch der Feldmauspopulationen. Daneben Regenwürmer, kleine Reptilien und Amphibien sowie Großinsekten.

Brut: Brütet gegen Ende des ersten Lebensjahres. Eine monogame Dauerehe scheint häufig zu sein. Nistet in Mitteleuropa meist in Baumhöhlen, Kopfweiden und speziellen Brutröhren. Auch Gebäudebrut in leerstehenden Gehöften, Scheunen und in Nischen von Steinmauern. Brutzeit April bis Ende Mai. Eine Jahresbrut 3 - 5 Eier. Legeabstand 2 Tage. Brütet ab dem ersten Ei. Brutdauer 25 - 28 Tage. Das Weibchen jagt auch während der Brutzeit. Schlüpfgewicht etwa 12 g. Die Jungen öffnen nach ungefähr zehn Tagen die Augen und verlassen mit 35 Tagen die Bruthöhle. Sie können nach ca. 40 bis 45 Tagen bereits kurze Strecken fliegen und verlassen im Alter von zwei bis drei im Monaten das elterliche Revier. Sterblichkeit im ersten Lebensjahr etwa 65 - 70 %, später bei 30 %. In freier Natur registriertes Höchstalter war 15 Jahre.