Kennzeichen: Kleine, kurzschwänzige und relativ langbeinige
Eule. Größe 21 - 25 cm. Spannweite 50 - 57 cm. Gewicht: 160 - 250 g,
Männchen und Weibchen sind etwa gleich groß. Großer, breiter
und runder Kopf. Oberseite braun, weiß gesprenkelt. Unterseite
weißlich, dicht braun gestreift. Weiße Überaugenstreifen.
Große Augen mit gelber Iris. Der Schnabel ist graugrün bis
gelbgrün. Zehen braun. Flug schnell und über längere Distanz
wellenförmig. Bei Beunruhigung auffälliges Knicksen und
Schwanzwippen.
Verbreitung: Eurasien - vor allem die
gemäßigten mediterranen Steppen und Halbwüsten. Südgrenze
ist Nordafrika und Arabien, im Osten China und Korea. Lebt in Mitteleuropa im
waldfreien Tiefland<
B>Bestand: Starke
Bestandsschwankungen. In Mitteleuropa wird eine deutliche Abnahme verzeichnet.
Die Ursachen sind Abnahme der Höhlenbäume, Zerstörung der
Tageseinstände sowie die Intensivierung der Landwirtschaft. In Deutschland
wahrscheinlich weniger als 6 000 Brutpaare. In Mitteleuropa etwa 27 000
Brutpaare.
Lebensraum: In Mitteleuropa sind
Dauergrünlandgebiete der Niederungen mit Kopfbaumbeständen, extensiv
genutzte Streuobstwiesen sowie alte Baumbestände in Dorfnähe und
Viehweiden ideale Voraussetzungen für den Steinkauz. Um der verheerenden
Abnahme des Steinkauzes entgegenzuwirken, sind Wiederherstellung von
Streuobstwiesen und Kopfbaumbeständen, Vergrößerung der
Dauergrünlandflächen und Anbringung von Niströhren unbedingt
notwendig. Diese Maßnahmen, von einigen rührigen Vogelschützern
bereits mit Erfolg praktiziert, sollten beispielgebend
sein.
Stimme: Lockrufe"huui", "ghu" oder "ghuk", stellen
auch das Hauptmotiv beim Reviergesang des Männchens dar, am Ende oft in
gellende Rufe übergehend. Alarmrufe "kek", "jau" oder "miau". Bettelrufe
"chrie" oder "chrüh".
Nahrung: In Mitteleuropa
Kleinsäuger, vor allem Wühl- und Langschwanzmäuse.
Sperlingsvögel sind Ersatzbeute beim Zusammenbruch der
Feldmauspopulationen. Daneben Regenwürmer, kleine Reptilien und Amphibien
sowie Großinsekten.
Brut: Brütet gegen Ende des
ersten Lebensjahres. Eine monogame Dauerehe scheint häufig zu sein. Nistet
in Mitteleuropa meist in Baumhöhlen, Kopfweiden und speziellen
Brutröhren. Auch Gebäudebrut in leerstehenden Gehöften, Scheunen
und in Nischen von Steinmauern. Brutzeit April bis Ende Mai. Eine Jahresbrut 3
- 5 Eier. Legeabstand 2 Tage. Brütet ab dem ersten Ei. Brutdauer 25 - 28
Tage. Das Weibchen jagt auch während der Brutzeit. Schlüpfgewicht
etwa 12 g. Die Jungen öffnen nach ungefähr zehn Tagen die Augen und
verlassen mit 35 Tagen die Bruthöhle. Sie können nach ca. 40 bis 45
Tagen bereits kurze Strecken fliegen und verlassen im Alter von zwei bis drei
im Monaten das elterliche Revier. Sterblichkeit im ersten Lebensjahr etwa 65 -
70 %, später bei 30 %. In freier Natur registriertes Höchstalter war
15 Jahre. |
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