Kalender 2008 - November

Glaucidium (Taenioglaux) sojestedti (Reichenow 1893)

Prachtkauz

Kennzeichen: Für einen Sperlingskauz relativ groß, aber mit einer Länge von 25-28 cm trotzdem eine kleine Eule. Langschwänzig und rundflügelig. Körpergewicht etwa 140 g. Kopf, Hals und Nacken braun, mit enger weißer Bänderung. Rücken und Schulterfedern tief kastanienbraun, mit zahlreichen weißen Säumen. Der wenig ausgeprägte Schleier ist dunkelbraun, mit feiner, heller Bänderung. Oberflügeldecken dunkelbraun, kastanienbraun überflogen, mit weißen Federsäumen. Schwungfedern dunkelbraun und weiß gebändert. Schwanz braun mit schmaler, weißer Bänderung. Helles Kehlband, restliche Unterseite zimtbraun, mit auf der Brust enger, auf dem Bauch weiter stehender dunkelbrauner Bänderung. Unterbauch und Unterschwanzdecken hell zimtfarben. Läufe sind bis an die Zehen befi edert, hellzimtbraun. Zehen beborstet und gelb bis gelborange. Iris gelb. Schnabel horngrau mit gelber Spitze. Krallen hellgelb. Jungvögel ähneln bereits dem Alterskleid, sind aber blasser gefärbt, auf der Unterseite mehr ockerfarben, auf Kehle und Oberbrust zimtfarben überflogen, mit feiner dunkler Bänderung.
Verbreitung: Kamerun, Gabun, Nordkongo, südliche Zentralafrikanische Republik, Nordwest und Zentralzaire (Dem. Rep. of Congo).
Bestand: Im gesamten Verbreitungsgebiet selten, nur in Gabun stellenweise häufiger. Wahrscheinlich gefährdet, wobei die Waldzerstörung die Hauptursache darstellt. Um eine eindeutigere Aussage zu treffen, werden aber bessere Informationen zur Brutbiologie und Verbreitung benötigt.
Lebensraum: Unberührte, tropische Tiefl andwaldungen. Bevorzugt feuchte Lichtungen im Waldesinnern, meidet Waldränder. Im Bereich des Mt. Kamerun wurde dieses Käuzchen aber auch in höheren Lagen festgestellt.
Stimme: Wenig ist bislang bekannt! Männchen singt monoton: „kruu-kruu-kruu-kruu”, bestehend aus 2-4 Rufen und einer Dauer von 2 sec. Die Rufreihen werden in Intervallen, mit je 1 sec. Abstand vorgetragen. Es wurden auch schon in Tonhöhe und Lautstärke abfallende Rufreihen registriert.
Nahrung: Nachtaktiv. Jagt gerne von Ansitz aus, zwei Meter über dem Boden im dichten Bewuchs. Erbeutet werden hauptsächlich Insekten (Heuschrecken & Käfer) aber auch kleine Nager (Mäuse), Vogelbrut und kleine Reptilien.
Brut: Brutverhalten ziemlich unbekannt. Brutareal etwa 10 ha. Singende und brütende Vögel wurden schon von Februar bis Dezember festgestellt. Nistet in Naturhöhlen von Bäumen in unterschiedlicher Höhe. Gelege: 2 weiße Eier, ca. 34 x 28 mm. Brutdauer etwa 28 Tage. Nur das Weibchen brütet. Die Jungen verlassen nach
Bemerkungen: Wird mit den anderen “Bänderkäuzen” Afrikas und Asiens zur Untergattung Taenioglaux gezählt. Monotypisch.