Kalender 2008 - Juli

Pulsatrix koeniswaldiana (Bertoni & Bertoni 1901)

Gelbbrauenkauz

Kennzeichen: Relativer großer Kauz, jedoch kleiner als der ähnlche Brillenkauz Pulsatrix perspicillata. Länge ca. 44 cm, Gewicht etwa 480 g. Oberseits dunkel schokoladebraun. Flügel dunkelbraun mit heller Fleckung und Bänderung. Schwanz dunkelbraun mit 4 bis 5 deutlichen weißen Binden. Gesichtsschleier braun, ockerfarben begrenzt. Weiße dichte Schnabelbefiederung, weiße bis ockerfarbene Augenbrauen, weißer Kehlstreif mit einigen dunklen Kinnfedern. Dunkelbraunes, in der Mitte meist unterbrochenes Brustband. Restliche Unterseite rötlich ockerbeige bis hell ockergelb, oft mit Andeutung einer leichten Querwellung. Unterschwanzdecken meist leicht dunkel gefl eckt. Läufe befiedert, die nackten Zehen weißgrau bis graublau getönt. Schnabel hell horngelb. Iris kastanienbraun.
Verbreitung: Ostparaguay, das äußerste Nordargentinien (Misiones) und Südbrasilien (von Espirito Santo südlich bis Santa Catarina).
Bestand: Keine “Globale Gefährdung”, jedoch ist über das Vorkommen dieser relativ seltenen Eule sehr wenig bekannt. Doch wurde sie in Brasilien in einigen Schutzgebieten festgestellt.
Lebensraum: Feuchtes tropisches und subtropisches Waldland. In montanen Regionen häufig in Araucarienbeständen. In manchen Gebieten auch in durchforsteten Waldbeständen und deren Randzonen. Kommt von den Atlantischen Tiefl andwaldungen bis in etwa 1500 m Höhe vor.
Stimme: Tiefe, abfallende Reihe grunzender Töne, wie „brrr-brrr-brrr-brrr“ oder „bo-borrr-bo-borr-brrr“, mit Betonung der zweiten Silbe. Das Weibchen singt ähnlich, aber in etwas höherer Tonlage. Paargesang (Duett) erfolgt in Nähe des Brutplatzes.
Nahrung: Vorwiegend nachtaktiv. Jagt im Kronenbereich von Ansitz aus auf Kleinsäuger, Vögel sowie andere kleine Wirbeltiere und Insekten. Ruht am Tage in Stammnähe oder auf Ästen zwischen dichtem Epiphytenbewuchs.
Brut: Über Fortpflanzung ist sehr wenig bekannt. Nistet in Naturhöhlen alter Bäume. Die beiden weißen Eier werden nur vom Weibchen bebrütet. Brutdauer etwa 5 Wochen. Die Dunenjungen sind weiß mit dunkler Gesuchtsmaske, ähnlich denen des Brillenkauzes, aber mit dunklen Augen. Die Jungeulen verlassen mit etwa 5 bis 6 Wochen die Nisthöhle, können aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht gut fl iegen. Sie werden von den Eltern noch über mehrere Monate betreut und gefüttert.
Bemerkungen: Unterscheidet sich von der nahe verwandten Pulsatrix melanota in Morphologie und Stimme. Monotypisch. Mehr gezielte Feldforschung ist erforderlich, um Biologie und Status dieser Eule besser beurteilen zu können!