Kalender 2008 - Januar

Aegolius acadicus brooksi (Fleming 1916)

Queen Charlotte Sägekauz

Kennzeichen: Kleines, nur etwa 18-20 cm langes Käuzchen, von 75 -120 Gramm Gewicht. Diese Rasse der von Alaska bis Mexiko verbreiteten Nominatform Aegolius a. acadicus, bewohnt nur den Britisch Columbien vorgelageren Archipel der Queen Charlotte Inseln. Kopf relativ groß und rund, mit rundem Flügelprofil und kurzem Schwanz. Kopf dunkel graubraun, auf dem Vorderkopf mit feinen hellen Schaftstrichen. Schleier rund, hell rostfarben, mit radialler Streifung und weißlicher Zone um die Augen. Oberseite dunkel schokoladebraun, mit wenigen hellen Flecken auf Schulter- und Rückengefieder, sowie den großen Flügeldecken. Äußere Handschwingen mit weißen Flecken, Schwanz mit drei unterbrochenen Reihen kleiner Flecken. Unterseite kräftig beige-orange bis zimtbraun, mit dichten, dunklen Längsflecken. Läufe hell zimtbraun, bis zu den Zehen dicht befiedert. Krallen dunkel mit schwarzer Spitze. Iris gelb bis goldorange. Schnabel und Wachshaut schwarz. Jungvögel ohne helle Fleckung der Oberseite und sind noch dunkler im Gefieder als die Altvögel.
Verbreitung: Endemisch, nur auf den Queen Charlotte Inseln (Britisch Columbien, Kanada).
Bestand: Kleines Verbreitungsgebiet (9596 qkm), über Bestandsdichte und Trends wenig bekannt. Gefährdet durch Holzeinschlag und Abnahme alter Brutbäume. Wird seit einiger Zeit durch Hilfsprogramm mit Kunsthöhlen (Queen Charlotte Owl Project, SCRO) gestützt. 1988 wurde der South Moresby Nationalpark zum Naturschutzgebiet erklärt.
Lebensraum: Dichte Regenwälder, häufig in feuchtem oder sumpfigem Gelände. Brütet fast ausschließlich in Nadelwald (Tannen, Fichten, Douglasien, Zedern, Kiefern und Lärchen).
Stimme: Männchen hat monotonen, aus Pfiffen bestehenden Reviergesang: "tjuu-tjuu-tjuu". Die Paare lassen schrille, (aggressive) Rufe hören, der an das Wetzen (Schärfen) einer grossen Säge erinnert: "skriirajv" und der Eule zu ihren Namen verhalf.
Nahrung: Hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv, doch gelegentlich auch am Tag jagend. Kleine Säugetiere, hauptsächlich Nager, aber auch Spitzmäuse und Insekten (Käfer und Spinnen). Zur Zugzeit auch kleine Vögel. Jagt gerne von niederer Warte aus (Baumstumpf oder Ast), mit erstaunlich guter akustischer Ortung der Beute und gutem Sehen bei schwachem Licht.
Brut: Monogam. Benutzt Spechthöhlen, nimmt aber auch Kunstnester (Nestbox). Die Paare bleiben nur für eine Brutsaison beisammen. Männchen kehrt, oft schon im Spätwinter in Brutgebiet zurück. Weibchen wählt Nisthöhle aus, oder ein neues Männchen mit attraktiverer Bruthöhle.
Brutsaison: März bis Juli. Gelege: 3 bis 6 weiße Eier, (ca. 29,5 x 32,5 mm). Weibchen brütet allein, wird vom Männchen in diesem Zeitraum gefüttert.
Brutdauer: 27- 29 Tage. Die Jungen verlassen nach etwa 30 bis 32 Tagen das Nest und halten sich als Ästlinge in Nähe des Brutplatzes auf. Sie werden von den Eltern noch ca. 4 bis 6 Wochen gefüttert. Geschlechtsreife wird mit etwa 9 Monaten erlangt.
Bemerkungen: Diese Unterart des Sägekauzes vom Archipel der Queen Charlotte Inseln gibt ein gutes Beispiel für die im Gefieder dunklen Rassen von Eulen der nördlichen Pazifi kküste Nordamerikas. Ähnlich bei Bubo virginianus saturatus,Glaucidium californicum swarthi und Otus kennicotti kennicotti .