Kalender 2008 - Februar

Phodilus badius (Horsfi eld 1821)

Maskeneule


Kennzeichen: Relativ kleine Eule,von 23-30 cm Länge und 220-300 Gramm Gewicht. Rund- und kurzflügelig, kurzschwänzig, großer Kopf und große Augen. An eine kleine Schleiereule erinnernd, jedoch mit kurzen Läufen, unterschiedlicher Schleierform und dreieckig wirkenden "Federhörnern". Schleier hell pinkfarben bis beigeweiß mit kastanienbrauner Augenumrandung. Gefieder oberseits goldbraun bis kastanienbraun, mit kleinen schwarzen und weißen Flecken. Unterseite pink- bis hellbeigefarben, mit spärlichen dunklen Flecken. Große Armdecken und Armschwingen mit wenigen dunklen Flecken und Binden, Flügelrand mit weißen, schwarz gebänderten Außensäumen von Alula, großer Handdecke und äußeren Handschwingen. Schwanz mit undeutlicher Bänderung. Kräftige Fänge und bis zu den Zehen befiederte Läufe. Jungvögel ähneln den Alten, sind aber oberseits etwas heller und mit zahlreichen dunklen Schaftstrichen auf Ober- und Unterseite. Iris schwarzbraun, Schnabel hell hornfarben, Zehen cremegelb bis pinkfarben. Die endemische Rasse Sri Lankas Phodilus b.assimilis , unterscheidet sich durch dunklere Färbung, sowie kräftigere Bänderung und stärkere schwarzweiße Fleckung. Sie wird neuerdings, wegen des unterschiedlichen Gefieders und der etwas anderen Stimme, als separate Species Phodilus assimilis - Ceylon Maskeneule anerkannt.
Verbreitung: Etwa sechs Subspecies, die sich meist nur gering in Größe und Färbung unterscheiden: Südwestindien, Sri Lanka, Nepal, Sikkim, Assam, Nagaland, Manipur, Myanmar, Thailand, sowie Ost- und Südchina. Im Süden von der Malaien Halbinsel zu den Großen Sundainseln und Philippinen (Samar).
Bestand: Relativ dünne Besiedelung, etwas häufiger im südlichen Malaysia, speziell in den Wäldern des Tieflandes. Nicht global gefährdet. Cites II.
Lebensraum: Dichte immergrüne Primär- und Sekundärwälder, laubabwerfende Mischwaldungen, Plantagen, Mangrovensümpfe. Feuchtes Tiefland, jedoch nicht in direkter Küstennähe, in den Vorgebirgen bis 2200 m Höhe.
Stimme: Laute Serie, unheimlicher, melodischer und melancholischer Pfeiftöne, etwa wie: "wu-wu-wie-hu-u", aber auch : "kliet-kliet-kliet" oder "kliek-kliek-kliek". Paare rufen häufig im Duett. Die endemische Ceylon Maskeneule hat einen etwas anderem Gesang: ein weinerliches, ansteigendes und abfallendes "fi i-aijuu-fi juwaijuu-fi juwaijuu", mit höheren Pfeiftönen und langsamerem Vortrag als die Maskeneule.
Nahrung: Nachtaktiv und meist unter der Wipfelregion jagend. Kleine Säugetiere, Vögel, Eidechsen, Schlangen und Frösche. Große Insekten, vor allem Käfer und Heuschrecken. Jagt vom Ansitz aus oder dank der kurzen, runden Flügel in schnellem Jagdflug. Sitzt gerne, für die meisten Eulen ein ungewöhnliches Verhalten, an senkrechten Zweigen oder Bambusrohren.
Brut: Brutzeit: in Indien und Nepal März bis Mai, auf Sri Lanka November und auf Java von März bis Juli. Auf Borneo wurden von Oktober bis Dezember Gelege gefunden. Nistet in Baumhöhlen ohne Nistunterlage. Höhlen in Stämmen oder verrotteten Baumstümpfen, in 2 bis 5 m Höhe. Eine Brut in Kunsthöhle bekannt. Bruthöhle wird oft über Jahre benutzt. Gelegegröße: 2 bis 4 (5) weiße Eier, 30, 7 x 39 mm (Indien). Eiablage in Abständen von 2 Tagen. Brutdauer und andere Fortpflanzungsdetails bislang unbekannt.
Bemerkungen: Die Verwandtschaft der Maskeneule innerhalb der Familie Schleiereulen (Tytonidae) wurde häufi g diskutiert. Ihr großes stimmliches Repertoire ist grundverschieden zu den Schnarr- und Zischlauten der Schleiereulen (mit Ausnahme der beiden Rußeulen). Der große Schädel und die riesigen Augen unterscheiden sie ebenfalls deutlich von den Schleiereulen. Meist werden die Maskeneulen als Unterfamilie Phodilinae abgetrennt. .