|
Till
Eulenspiegel ![]() ![]() Bis heute lacht man
über ihn: Till Eulenspiegel ist der bekannteste Narr der Welt, ein
Sinnbild der Schadenfreude und des Spottes. Zur Freude der Eulensammler wird er
häufig zusammen mit einer Eule dargestellt. Eulenspiegel ist aber nur nach außen hin ein Narr. Schaut man genauer hin, so sieht man, dass er seinen Mitmenschen an Denkvermögen, Scharfsinn und Witz überlegen war. In einer seiner Geschichten sagte ihm der Bäcker spöttisch und scherzhaft, er solle doch Eulen und Meerkatzen backen. Und so formte Till Eulenspiegel den Teig zu Eulen und Meerkatzen (zur Geschichte). In seinen Schelmenstreichen stellte er sich mit Schläue dumm und nahm jedes Wort seiner Mitmenschen stets wörtlich. Damit hielt seinen Mitmenschen den Spiegel vor und und zeigte ihnen so ihre Schwächen und Verfehlungen. Mittels Gelächters und Schadenfreude setzte er sie öffentlich der scharfen, aber nicht ausgesprochenen Kritik aus und deckte so auch die Missstände seiner Zeit auf. Der Name Eulenspiegel kommt übrigens ursprünglich nicht von der Eule. Im plattdeutschen "Ulenspeygel" bedeutet der Name "ulen" = fegen, reinigen und "spiegel" = Spiegel in der Jägersprache, also Hinterteil. "Ul'n spegel" bedeutet daher nichts anderes als "Wisch' mir den Hintern" oder einfach "Leck mich am Arsch!". Auch der Begriff "Eulenspiegelei" = Schelmenstreich leitet sich von den Geschichten Eulenspiegels ab. Eulenspiegel verstand Aufträge absichtlich falsch und führte wörtlich aus, was ihm aufgetragen wurde. Daher bedeutet die Redensart "Eulenspiegelei/Eulenspiegelpossen machen" so viel wie Schabernack bzw. Unsinn treiben, vor allem durch das allzu Wörtlichnehmen einer bildhaften Aussage. Mit Ironie und Witz wird etwas Gesagtes oder eine Redensart absichtlich missverstanden.
Auch wenn Till Eulenspiegel der Überlieferung nach in Mölln gestorben sein soll, sucht man dort vergebens nach einem Grab. Aber ein am Westportal der Kirche St. Nikolai eingemauerter Gedenkstein, der ihn mit einer Eule zeigt, soll an ihn erinnern. Dass es ein Grabstein ist, wird bezweifelt. Wahrscheinlich wurde dieser Stein erst 1530 angebracht. Die Inschrift auf dem Stein Disen Stein sol nieman erhaben. Hie stat (steht) Ulenspiegel begraben. Anno domini MCCCL (1350) jar. soll daran erinnern, dass er der Überlieferung nach senkrecht, also stehend begraben wurde, da der Sarg bei der Beisetzung abstürzte und senkrecht im Grab stand. 1995 wurde am Markt in Mölln in einem Bürgerhaus aus dem 16.Jahrhundert das Eulenspiegel-Museum eingerichtet, in dem viele Eulenspiegel-Exponate, die ihn häufig auch mit einer Eule zeigen, ausgestellt sind. Hier einige Beispiele: (Alle Fotos lassen sich durch Anklicken
vergrößern
Ein weiteres Eulenspiegelmuseum gibt es in Schöppenstedt (s.u.). Unter anderem erinnert auch Braunschweig an Till Eulenspiegel mit dem Eulenspiegelbrunnen am Bäckerklint. Ebenfalls in Braunschweig verkauft die "Bäckerei Eckhardt" am Ringerbrunnen "Apen und Ulen" (Meerkatzen und Eulen) als leckeres Sandgebäck. ________________________________________________________ Weitere Infoseiten zu Till Eulenspiegel:Till Eulenspiegel-Museum Mölln Eulenspiegel-Museum in Schöppenstedt Die 96 Historien des Till Eulenspiegel zu Nachlesen, Projekt Gutenberg Yolanthes Bibliothek Till Eulenspiegel, ein Schelm? |