deren klagend nächtliches Konzert die Menschen rührt.
Hockst ein bisschen da, verschreckt, verstört,
bist der Rest von einer umgestürzten Säule,
aber eigentlich bist du ein kleiner Schelm, der
was im Schilde führt.
Januarverdrossen siehst du aus, voller Winterschmerz,
und wenn Blicke töten könnten,
hättest du den strengen Winter längst schon
um die Ecke gebracht.
Ängstlich siehst du aus, dein kleines Eulenherz pumpert so,
als hättest du, Vogel der Nacht, Angst vor der Nacht.
Deine abstehenden, kleinen Federohren steh'n nur weg
und seh'n nicht wie die Lauscher eines Lauschers aus.
Mutig thronst du in den kalten Januartagen oben in den Zweigen,
doch dort hörst du noch das Rascheln einer Maus.
Schaust mit deinen großen Kulleraugen
flehend, staunend, überrascht ins neue Jahr.
Dass du alles siehst und weißt, Vogel der Weisheit,
aber ja, das ist ja Eulen-klar.
