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Kennzeichen: Etwa steinkauzgroß. Größe
22 - 27 cm. Spannweite 50 - 62 cm. Gewicht: Männchen 90 - 110 g, Weibchen
125 - 190 g. Männchen und Weibchen sind nicht unterscheidbar. Großer
Kopf mit höherer Stirn als Steinkauz. Heller, schwarzbraun eingefasster
Gesichtsschleier. Unterhalb der Augen mit schwarzem Längsfleck. Oberseite
graubraun. Stirn und die Schleierbegrenzung mit feinen, weißen Flecken.
Restliche Oberseite kräftig weiß gefleckt und gesäumt.
Unterseite weiß, wenig markant graubraun gezeichnet und gestreift. Kurze,
dichtgefiederte Läufe und pelzig befiederte Zehen. Die Augen
mittelgroß mit gelber Iris. Verbreitung:
Zirkumpolar in den borealen in Einzelgebieten auch in gemäßigten
Zonen Nordamerikas und Eurasiens. In Mittel- und Südeuropa meist in
Gebirgsgegenden mit einem natürlichen Waldbestand, aber auch in den
großen Waldungen des NorddeutschTieflandes vorkommend.
Bestand: Für Mitteleuropa werden etwa 6 000 Brutpaare
angenommen, wovon etwa 1 900 bis 2 900 Brutpaare auf Deutschland entfallen.
Lebensraum: Dichte Misch- oder reine Nadelwälder,
häufig im Bergland mit Mooren, Lichtungen und Windbrüchen.
Stimme: Reviergesang des Männchens "hu-hu-hu-hu"
oder "hu-u-u-u", singt oft die ganze Nacht hindurch. Beim Höhlezeigen ein
rollendes "du-du-du". Auch Laute wie "kjack" und "guick".
Nahrung: Nachtaktiv. Zur Brutzeit werden vor allem
Wühl- und Waldmäuse erbeutet. Wichtige Ersatznahrung sind
Spitzmäuse, an zweiter Stelle Vögel. Der Beuteüberschuss wird
deponiert.
Brut: Gegen Ende des ersten Lebensjahres
geschlechtsreif. Rauhfußkäuze brüten häufig schon im
neunten oder zehnten Lebensmonat. Monogame Saisonehe, häufig aber auch nur
die Brutzeit andauernde Verpaarung. Das Weibchen wählt die Bruthöhle,
die vom Männchen gezeigt wird. Die Höhlen sind fast
ausschließlich Schwarzspechthöhlen und in Laubbäumen. Seltener
wird in \aturhöhlen oder Nistkästen gebrütet. Meist nur eine
Jahresbrut. Legebeginn Februar, März 3 - 6 Eier. Legeabstand 2 Tage.
Brütet ab dem ersten Ei. Brutdauer 26 - 28 Tage. Die Nestlinge verlassen
im Alter von 30 - 35 Tagen die Höhle und sind mit 35 Tagen bereits vol
flugfähig. Die Familie löst sich mit etwa 10 - 12 Wochen auf. Bei
Mäusemangel gibt es oft einen großen Anteil an Nichtbrütern.
Die Sterblichkeit ist im ersten Jahr mit 75 % sehr hoch. Das Höchstalter
in der freien Natur wurde bisher mit 15 Jahren registriert. |