Kalender 2004 - Februar

Die Waldohreule

Asio otus - Englisch: Long-eared Owl - Französisch: Hibou moyen-duc

Kennzeichen: Größe 32 - 36 cm. Spannweite 88 - 95 cm. Gewicht: Männchen 220 -280 g, Weibchen 250 - 370 g . Mittelgroße, schlanke Eule mit markanten Federohren, die aber auch völlig angelegt werden können. Lang- und schmalflügelig. Gefieder oberseits gelblichbraun mit dunkler Marmorierung. Unterseits hell rostgelb bis weißlich mit kräftigen, dunklen Längsstreifen und feiner Querzeichnung. Schleier gelblich-weiß bis rostfarben, dunkel umrandet. Zwischen den Augen weiße, v-förmige Augenbrauen, beidseitig durch dunkle Längsstreifen gerandet. Iris orangegelb bis leuchtend orangerot. Schnabel grau mit fleischfarbener Wachshaut. Füße bräunlichgelb, Krallen schwarz.

Verbreitung: Mit fünf Unterarten in Eurasien, Azoren und Kanaren, östlich bis Sachalin und Japan. Im Norden bis zur südlichen Taiga, im Süden bis Nordafrika, Vorderasien, bis Zentralchina. Teile Nordamerikas.

Bestand: In Mitteleuropa ca. 90 000 Brutpaare. Ist in Deutschland mit etwa 30 000 Brutpaaren eine häufige bis sehr häufige Vogelart.

Lebensraum: Benötigt zur Jagd offenes Gelände wie Felder, Wiesen und Moore. Bevorzugt ist Dauergrünland mit niedriger Vegetation und einem hohen Feldmausvorkommen. Brütet in Feldgehölzen, Baumgruppen, Parks und an Waldrändern.

Stimme: Reviergesang des Männchens ist ein leises, hohles und monotones "hu-hu-hu", oft in Kriminalfilmen als Hintergrundgeräusch zu hören. Alarmruf "uäk-uäk" und "kjiiau". Bei der Flugbalz wird schallend mit den Flügeln geklatscht.

Nahrung: Flug langsam und gaukelnd, durch Gleitphasen unterbrochen, kann mit Sumpfohreule verwechselt werden. Dämmerung- und nachtaktiv. Bei Ruhepausen döst sie dicht am Stamm. Mit 70 - 90 % ist die Feldmaus Hauptbeute der Waldohreule. Sonst andere Kleinsäuger und Vögel bis Teichhuhngröße. Seltener Amphibien, Reptilien, Großinsekten, Regenwürmer und Schnecken.

Brut: Brütet bereits im ersten Lebensjahr. Monogame Saisonehe. Brutzeit April bis März. Nistet hauptsächlich in Raben- und Elsternestern, aber auch in Reiher- und Greifvogelhorsten sowie Eichhornkobeln. Kunstnester (Nistkörbe) werden ebenfalls angenommen. Eine Jahresbrut 4 - 5 Eier, in Mäusejahren bis 8 Eier. Legeabstand 2 Tage Brütet ab dem ersten Ei. Brutdauer 27 - 28 Tage. Das frischgeschlüpfte Küken wiegt etwa 16 g. Es öffnet mit fünf bis sieben Tagen die Augen. Noch flugunfähig verlassen die Jungen mit ca. 25 Tagen das Nest und können mit fünf Wochen bereits gut fliegen. Die Sterblichkeit liegt im ersten Jahr bei ca. 50 %. Das höchste in freier Natur registrierte Alter lag bei 28 Jahren.