Kalender 2008 - August

Tyto multipunctata (Mathews 1912)

Fleckenrußeule

Kennzeichen: Eine der apartesten Eulen überhaupt! Länge 31-38 cm und 430 bis 540 Gramm Gewicht. Weibchen sind etwas schwerer und größer. Sehr kurzschwänzig. Gefi eder oberseits rußbraun bis graubraun mit zahllosen weißlichen bis silberweißen Flecken, die größeren häufi g rußschwarz umrandet. Rundfl ügelig, Schwungfedern silbergrau mit deutlicher dunkler Bänderung. Gesichtsschleier groß, silberweiß, mit rußbrauner, weiß gesprenkelter Umrahmung. Die sehr großen Augen sind schwarzbraun umrandet. Unterseite silber- bis bläulichweiß, mit zahlreichen dunkleren Flecken und Säumen, vor allem auf der Brust. Iris schwarz, Schnabel hell hornfarbig, Läufe befi edert, Zehen hellgrau bis rötlichgrau. Krallen grau bis schwarzgrau. Die Geschlechter sind im Gefi eder gleich. Das Jugendkleid entspricht etwa dem der Altvögel.
Verbreitung: Nordostaustralien (Nordostqueensland).
Bestand: Bei einem relativ kleinen Verbreitungsgebiet und einem Bestand von nur etwa 2000 Brutpaaren, ist diese Eule auch durch Waldzerstörung gefährdet (Cites II).
Lebensraum: Regenwald in hügeligem Gebiet bis etwa 300 m Höhe. Benötigt optimalen Lebensraum mit Eukalypten, Baumfarnen etc. und niedrigen Ansitzen.
Stimme: Kontaktruf: abfallender etwa zwei sec. dauernder Pfi ff (ähnlich pfeifendem Teekessel). Daneben Trillerpfi ffe und schnalzende Laute.
Nahrung: Jagt bevorzugt bei Regen und nahezu totaler Finsternis, häufi g von niederem Ansitz oder schlägt Beute am Boden kleiner Lichtungen. Es werden hauptsächlich Kleinsäuger und -beutler, aber auch Insekten und gelegentlich Vögel erbeutet.
Brut: Brutzeiten sind variabel und von Regenzeit abhängig. Gelege werden ganzjährig gefunden, bevorzugt jedoch von März bis Mai. Brutreviere sind relativ klein (~ 50 ha) und durch Revierrufe abgegrenzt. Die Paare rufen, dicht beieinander sitzend, im Duett (Weibchen mit etwas tieferer Stimme ). Die Kopulation erfolgt meist in der Nisthöhle. Nest in großer Höhle noch lebender Bäume (z.B. Eucalyptus spec., Ficus spec., Ailantha spec. etc.). Es wird kein eigentliches Nest gebaut. Das Weibchen legt die 1-2 mattweißen Eier auf den Mulm des Höhlenbodens. Brutdauer 40 bis 42 Tage. Die beiden Dunenkleider sind weiß bis rußgrau. Die Jungen sind nach etwa 3 Monaten fl ügge, jedoch noch lange Zeit im Brutgebiet anzutreffen.
Bemerkungen: Diese Schleiereule wird manchmal als Subspecies der etwas größeren, dunkleren und unterschiedlich rufenden Tyto tenebricosa betrachtet. Doch ist ihr Verbreitungsgebiet geografi sch getrennt und damit allopatrisch.