Kalender 2008 - August

Jubula letti (Büttikofer 1889)

Mähneneule

Kennzeichen: Mittelgroße Eule von etwa Waldohreulengröße. Körperlänge 34-40 cm, Gewicht eines Weibchens liegt bei 183 g. Oberkopf rostfarben, mit feiner dunkelbrauner und weißer Bänderung. Stirn, Überaugenstreifen, Schnabelbefiederung und Kehle weiß. Die verlängerten Federn an Kopfseiten und Nacken, bilden mit den langen „Federohren“ eine rotbraun-weiße Mähne. Gesichtsschleier hell rostfarben mit feiner braune Sprenkelung, am Rand aufgehellt und mit dunklen Federn begrenzt. Oberbrust rostbraun mit einigen dunklen Schaftstrichen, umgeben von weißlich gesprenkelten Aufhellungen. Unterbrust und Bauch mehr gelblichbeige, ebenfalls mit hellen Längsflecken und dunkler Längsstreifung. Unterschwanzdecken einfarbig hell gelblich-beige. Läufe hell rostgelblich, mit feiner dunkler Wellung. Rücken und Oberschwanzdecken zimtbraun, mit dunkler oder hell rostgelber Bänderung. Schulterfedern rostfarben, mit hell rostgelben Flecken und dunkler Bänderung. Skapularen nußbraun, auf den Außenfahnen hell beigegelb, mit wenigen dunklen Querbinden. Diese hellen Flecke bilden ein deutliches Band längs der Schulterfedern. Kleine Flügeldecken dunkelbraun, mittlere und große Flügeldecken rostfarben bis nußbraun mit weißlichgelben Säumen und dunkler Bänderung. Schwanz rostfarben mit dunkelbrauner Bänderung. Armschwingen hell beigebraun mit wolkiger Marmorierung und deutlichen, dunklen Querbinden. Handschwingen rot- bis nußbraun, mit breiter dunkelbrauner Bänderung. Schnabel elfenbein bis hellgelb, Wachshaut grünlich, Iris tiefgelb bis orange, Zehen fleischfarben bis blaßgelb. Die Geschlechter sind sich sehr ähnlich, aber es besteht eine große Variationsbreite im Gefieder. Unverwechselbar ist aber das rostbraune bis beigegelbe Gefieder, die auffällige Mähne und die großen „Federohren“.
Verbreitung: Afrika; Liberia, Elfenbeinküste, und Ghana sowie fleckenartige Verbreitung von Südkamerun und Nordgabun bis Ostzaire.
Bestand: Sehr seltene Eule, scheint lokal etwas häufiger, nicht global gefährdet. Wird eventuell leicht übersehen und ist eventuell doch häufiger, als es nach den bisherigen Funden den Anschein hat.
Lebensraum: Primärer Tiefland-Regenwald, Galleriewälder und Mangrovenbestände. Fluß- oder Seenähe sowie Flußinseln scheinen sehr wichtig, ebenso Schling- und Kletterpflanzen als Rastplatz und Tageseinsitz.
Stimme: Weiches “wuuh”, dem nach 10 bis 12 sec. ein höheres „wuuh“ folgt. Beide Rufe werden in derselben Weise oft wiederholt. Diese Angaben können aber auf Verwechslung mit der im gleichen Lebensraum vorkommenden Marmor Fischeule Scotopelia bouvieri beruhen.
Nahrung: Bevorzugt nachtaktiv. Soll bevorzugt Insekten, vor allem Heuschrecken, Grillen und Käfer erbeuten. Auch vegetarische Kost wurde festgestellt. Eventuell kleine Wirbeltiere, jedoch hassen Singvögel häufig auf die Eule.
Brut: Am Mt. Nimba, Liberia, wurde in der dritten Februarwoche ein Paar mit erwachsenen Jungen gefunden, in Kamerun flügge Junge im späten Dezember, in Gabun im Januar. Halbwüchsige Jungvögel, sowie Ästlinge mit den Eltern auf Palmwedeln, weisen auf ein Legedatum für Zaire von März bis Mai. Weitere Details sind bislang unbekannt.
Bemerkungen: Eine Verwandtschaft mit anderen Eulenarten ist bislang unbewiesen. Manchmal generisch der neotropischen Gattung Lophostrix zugeordnet, doch beruhen Ähnlichkeiten wahrscheinlich auf Konvergenz.