Ich habe einen Uhu, der
hört mir gerne zu-hu. Und ist mein Uhu einsam, dann reden wir
gemeinsam. Vor allem ist er weise, verkehrt in noblem Kreise. Dort
liest er vor aus seinem Buche: "Ein Uhu auf der Wahrheitssuche".
Mein Uhu hat auch ein Diplom, fährt jedes Jahr zum Papst nach
Rom. Gewährt man dort ihm Audienz, gönnt er sich danach einen
Lenz. Retour beansprucht diese Rasse die erste, nämlich
Uhu-Klasse. Nach solcher Reise man gleicht merkt: Der Uhu guckt sakral
verklärt.
Mein Uhu kaut so gerne Nüsse, klammheimlich
nascht er Schokoküsse. Schon morgens trinkt er Kakao. Das macht den
Uhu richtig froh. Tagsüber schläft mein Uhu viel, denn
Mäusejagen ist sein Ziel. |
Geh` ich mal mit dem Uhu raus,
sieht das tatsächlich komisch aus. Die Leute recken ihren Hals
als sei ich Markgraf von der Pfalz. Der Uhu sitzt dann auf dem Buckel,
mag offensichtlich das Geruckel. Laut ruft zum Dank er "Huhu-huhu"
und kneift dabei ein Auge zu-hu.
Wenn wir dann kommen in den Wald
wird`s mir und meinem Uhu kalt. Und wandern wir den Weg bergan,
treibt mich mein Uhu immer an. Nach Stunden sind wir dann am Gipfel.
Dort wohnt in einem Baumeswipfel des Uhus Freundin Caroline, sie
ist weiß Gott `ne flotte Biene. Dort gibt es Kaffee, feinen Kuchen.
Sogleich beginnt das Mäusesuchen. Für jede Maus gibt`s eine
Nuß, wenn`s hoch kommt einen Schokokuß.
Mein Uhu feiert
jede Woche, auf daß für ihn ich extra koche. Am liebsten
ißt er Kopfsalat mit Bolognese und Spinat. Geht nichts mehr in
den Schnabel rein, s schluckt er darauf ein Gläschen Wein. Wenn
dann noch einer muß zum Schluß folgt darauf meistens der
Verdruß. Zuletzt steht er auf einem Bein und schlürft noch
Branntwein hinterdrein. Danach gehn schnelle bei dem Uhu wie Klappen
beide Augen zu-hu. Volltrunken wird er richtig nett, liegt wie ein Baby
brav im Bett. Vernehm ich nachts ein lautes Hu-hu, ist wieder
nüchtern er, mein Uhu. |