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Anaximandros kehrt zurück

Eine Eulengeschichte in Versen, Teil 2

Von Burkhard Paul Warnke

Anaximandros ist gegangen.
Die kleinen Tiere atmen auf.
Grad Mäuse müssen nicht mehr bangen.
Das Schicksal nimmt nun seinen Lauf.
Die Tiere, die vermehrn sich prächtig.
Und Chaos herrscht in dem Revier.
Maulwürfe werden schon zu mächtig.
Wer sorgt für Ordnung ? fragt man hier.
Anaximandros will nicht jagen.
Als Rentner zieht er sich zurück,
möcht bloss relaxen, nichts mehr wagen.
Die Mäuse piepsen: Welch ein Glück!
Doch seht! Wir werden's gleich verstehen
das Volk ist ausser Rand und Band
darum kann's so nicht weitergehen.
Ein Jäger fehlt in diesem Land.

Die Rehe, Füchse und die Schweine,
die klopfen jetzt beim Waldkauz an,
sie flehen: Lass uns nicht alleine!
Du musst uns helfen, musst jetzt ran
Der Waldkauz schimpft: Lasst mich in Ruhe!
Seht ihr denn nicht, was mit mir los ?
Was soll das alberne Getue ?
Geht sucht euch einen andren Boss
Selbst wenn ich wollte wie ich möchte,
ihr lieben Tiere, hört mich an,
selbst wenn ich möchte, wie ich dächte,
begreift doch, dass ich nicht mehr kann!
Was ist mit dir ? Bist du zu feige ?
Wer soll uns helfen, wenn nicht du ?
Nein ! sagt der Waldkauz. Fehlanzeige
Und kneift das linke Auge zu.
Ihr wisst, ich brauche Brillengläser.
Und das vergrault mir jede Jagd.
Der Adler operiert mit Laser,
das hat er, meint der Fuchs, gesagt.
Den lass ich nicht an meine Augen!
Solch Eingriff ist recht difizil.
Und überhaupt: Was kann es taugen ?
Das kostet einfach viel zu viel !
Das heisst, du willst nichts für uns tuen ?
so rufen alle laut im Chor,
lässt uns im Stich, willst jetzt ausruhen ?
Das kommt uns reichlich spanisch vor.

Ich kann mal mit dem Adler sprechen,
sagt jetzt der Kauz. Und dann gebt Ruh
Wer achtet schon auf mein Gebrechen ? fragt er und kneift ein Auge zu.
Wir wussten es ! schrein da die Tiere.
Nur du kannst helfen, das ist klar!
Nur du bist König im Reviere,
so wie es früher einmal war.
Der Waldkauz lässt sich operieren,
kann danach ohne Brille sehn,
muss gleich das Jagen ausprobieren.
Die Mäuse können's nicht verstehn.
Wie bin ich steif, ganz eingerostet
du meine Güte ! seufzt der Kauz.
Was so ein Alter alles kostet.
Viel schöner wäre es im Haus !
Nach drei Versuchen lässt er's bleiben.
Das Jagen fällt ihm sichtlich schwer,
er muss zuvor Gymnastik treiben
bei seiner alten Feuerwehr.
Nach einer Woche ist er fit
ist sehr gewandt, kann lautlos fliegen.
Die Jagd, schwärmt er, wird nun zum Hit.
Das wird wohl an dem Training liegen.
  Anaximandros in dem Baume
schaut wieder streng auf sein Revier,
an seinem See am Waldessaume.
Was ist das für ein Notstand hier ?
Des nachts fliegt er aus seinem Loche,
hat wieder Tiere unter sich.
Das macht er dreimal jede Woche,
und das ist nicht verwunderlich.
In einem Zeitraum von vier Wochen
herrscht wieder Ordnung im Revier.
Das geht gehörig auf die Knochen,
verrät Anaximandros mir.

Danach ist erstmal grosse Pause.
Er fühlt sich völlig abgespannt.
Man feiert ihn, macht eine Sause
und brüllt: Du bist jetzt stadtbekannt!
Zuletzt soll er 'ne Rede halten,
doch bittet er: Lasst mich in Ruh
Den Orden, den dürft ihr behalten,
klappt weise beide Augen zu.  

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© Copyright: Burkhard Paul Warnke 18.11.2008

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