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Zwergohreule, Aufzucht in der
Natur
In diesem Sommer
bekam ich einige Mails von Hans Dobbelfeld, der in der
Türkei an der ägäischen Küste wohnt. Sein großer
Garten mit vielerlei Pflanzen ist ein großes, naturbelassenes Biotop, in
dem auch so seltene Vögel wie der Wiedehopf schon im 4. Jahr
brüten.
Anfang Juli findet er dort eine junge Zwergohreule, die
noch nicht fliegen kann. Dieses Vögelchen sitzt hilflos im Garten, und er
setzt es wieder auf einen Baum. Die Mutter hört er zwar rufen, sieht sie
aber nicht, da es mitten in der Nacht war. Mehrmals fällt das Eulchen vom
Baum. Schließlich setzt er es auf eine Hundehütte, damit es von der
Mutter gesehen wird. Diese macht auch mehrere Anflüge und schießt
blitzschnell an ihm vorbei, füttert es aber nicht in seiner Gegenwart.
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Am nächsten Tag sitzt die kleine Eule in
einer sonnenfreien Nische einer Steinmauer, etwa einen Meter hoch, um vor
anderen Tieren sicher zu sein. Sie schläft tief und fest. Unterhalb der
Steinnische tummelt sich eine Henne mit Küken, sicherlich ein kurioses
Bild. An diesem Abend hält Hans Dobbelfeld diesen Teil des Gartens von
Störungen frei, damit die kleine Eule problemlos von den Eltern
gefüttert werden kann. Die anfängliche Sorge, dass die kleine Eule
nicht mehr von den Eltern versorgt wird, stellt sich als unbegründet
heraus. Das Eulchen ist wohlgenährt und wird offensichtlich nachts von den
Eltern gefüttert. |
So lange die kleine Eule, die nun den Namen
"Athina" trägt, noch nicht fliegen kann, ist sie sehr zutraulich. Hans
kann sie auf die Hand nehmen, und sie sitzt auf der Sofalehne. |
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Einige Tage später ist sie flügge. Und
morgens, wenn Hans gegen 4 Uhr hinaus geht, um nachzusehen, ob wieder eine
"reife Eule" vom Baum gefallen ist, umfliegt ihn Athina und ruft, sobald sie
ihn erkennt. Er geht dann ums Haus und weit in den Garten, sie ist immer
(unsichtbar, weil es Nacht ist) in seiner Nähe, was er durch das Rufen und
auch an ihren hellen Federn, wenn sie um seinen Kopf fliegt, erkennen kann.
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Tagsüber sitzt sie im großen ca. 7 m hohen
Pfefferbaum, dazu haben sich 2 größere Eulen gesellt, die ihn sehr
aufmerksam beobachten, wenn er mit ihnen redet, im Gegensatz zu Athina, die
bestenfalls nur ein Auge öffnet, um dann weiter zu schlafen. Er kennt
diese beiden Eulen, weil er mal eine von ihnen gepflegt hat. ( Nach den Fotos
meine ich, auch Zwergohreulen zu erkennen. ) Mit Einbruch der Dunkelheit
fliegen die Eulen in Richtung des nahe gelegenen Waldes und sind morgens gegen
drei Uhr immer zurück auf ihrem Stammplatz.
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Hier zum Abschluss noch ein Suchfoto mit 3
Eulen. |
Hans Dobbelfeld hat mir die Fotos
für die Veröffentlichung auf dieser Seite zur Verfügung
gestellt, wofür ich mich ganz herzlich bedanke. |